Das erste Tattoo – 5 einfache Tipps die du beachten solltest

Alles beginnt mit einem Wunsch!

Manchmal wird er genährt von vorbeilaufenden Menschen, die schon tätowiert sind, von Bildern, die man zufällig in einem Bahnhofskiosk sieht, im Fernsehen, oder auf Social-Media-Profilen. Manchmal hat man auch einfach ein Motiv im Sinn, das einem viel bedeutet und welches man für immer bei sich tragen möchte. Und irgendwann kriegt dieser Wunsch dann Flügel und man möchte ihn verwirklichen. 

Das Problem an der Sache: Wie fängt man an? Wo und wie findet man eigentlich den richtigen Tätowierer, um das Herzensprojekt zu verwirklichen? Und was muss man beim ersten Tattoo alles beachten?

Ich versuche in diesem Artikel all das Wissen zusammenzufassen, das ich zum einen durch meine eigenen Erfahrungen mit meinem ersten Tattoo und als Tattoo-Kunde gemacht habe. Und zum anderen möchte ich natürlich auch meine Erfahrungen und Tattoo Tipps als Tätowiererin einfließen lassen, die bei manchen Einschätzungen sicherlich nicht ganz unwichtig sind.

Auch ich hatte einmal den Wunsch nach einem Tattoo und ich muss zugeben, dass mein Weg dorthin nicht der Idealvorstellung entspricht. Ich würde niemandem raten, das Thema "Erstes Tattoo" so anzugehen, wie ich es damals getan habe.

An dieser Stelle muss ich dir gratulieren - nach diesem Artikel wirst du viel informierter sein, als ich es damals je war.

 

Mein erstes Tattoo

Unbedarft wie ich war, bin ich vor zehn Jahren auf eine Tattoo Convention gegangen. 

Ich hatte auf meinem Handy eine Vielzahl an Fotos von Motiven und Dingen, die mir wichtig waren und die als potentielles Tattoo für mich in Frage kamen. Eines davon ganz speziell. 

Der Wunsch war schon vorhanden und das Motiv lag fest. Nur, dass ich an diesem Tag tätowiert werden würde, wusste ich damals noch nicht. 

Eigentlich wollten wir "nur mal gucken". 

Es war meine erste Tattoo-Convention. Der ganze Prozess zu meinem Tattoo war so ziemlich spontan.

Ich hatte genau 40 € in der Tasche, nachdem ich 20 € an der Kasse für den Eintritt lassen musste. Geld das eigentlich für einen Snack und vielleicht ein Mitbringsel gedacht war.

Zu dem Zeitpunkt war ich Studentin und chronisch knapp bei Kasse. Und wenig Geld ist schon mal eine schlechte Voraussetzung für ein gutes, qualitativ hochwertiges Tattoo. 

Und während wir so durch die Stände schlenderten keimte in mir der Gedanke auf "Wieso eigentlich warten?" 

Dazu muss man natürlich erwähnen, dass ich ein Mensch bin, der tendenziell nicht lange herum plant, sondern einfach macht. Ich springe gern ins kalte Wasser ;)

Bewaffnet mit meinen 40 € zog ich also an mehreren Ständen vorbei und schaute mir die verschiedenen Tattoo-Künstler und ihre Portfolio-Bücher an. Ich evaluierte, wer für das Motiv geeignet sein könnte (denn das Motiv war recht klein und bestand aus simplen, schwarzen Linien). Ich nahm dann all meinen Mut zusammen und fragte herum. 

Der erste Stand hatte keinen freien Termin mehr frei, der zweite Stand wollte 120 € haben (das Dreifache von dem was ich in der Tasche hatte). 

Im Nachhinein wäre dies ein gerechtfertigter Preis gewesen, denn im Durchschnitt nehmen die meisten Tätowierer 100 Euro aufwärts die Stunde - doch für mich war das damals einfach viel zu viel. 

Dennoch gab ich nicht auf. Am dritten Stand wurde ich schließlich fündig. Ein amerikanischer Tätowierer erklärte sich bereit mir das gewünschte Motiv für die 40€ zu tätowieren. 

Ich weiß nicht, ob er sich aus Mitleid dazu bereit erklärte, oder nicht. An meinem Geld kann es nicht gelegen haben, denn rückblickend wird dies kaum ein Geschäft gewesen sein, bei dem er etwas verdient hat.

Aber egal. 

Ich hatte einen Termin, sein Buch sah gut aus, er machte einen netten Eindruck - und keine 15 Minuten später war ich stolze Trägerin meiner ersten Tätowierung. So einfach kann es gehen.

Rückblickend müsste ich eigentlich zehn Jahre in die Vergangenheit reisen und meinem jüngeren Ich eines über die Mütze ziehen. Meine Vorgehensweise war einfach naiv und mein Vorhaben hätte auch unschön enden können.

Tatsächlich habe ich an dem Tag aber nicht alles falsch gemacht - das kann ich heute sagen.

Dennoch hoffe ich, dass du zumindest aus meinen Fehlern lernen kannst.

 

1. Die Motivwahl für das erste Tattoo

Das Motiv ist sicher der Anfang von allem. Der Weg dorthin ist sicher bei jedem anders. Manche wollen ein Band-Logo, manche mögen Blumen, andere wollen die Geburt ihres Kindes oder dem Tod eines geliebten Lebewesens ein Denkmal setzen.

Bei meinem ersten Motiv handelte es sich um einen Ausschnitt eines Uralt Disney Films von 1924 und ich trug dieses Bild als Screenshot bestimmt schon 6 Monate mit mir herum (bei Minute 3:55 kannst du es im unten eingebetteten Video sehen).

Nimm dir also ruhig Zeit für deine Motivwahl! Denk ein wenig länger darüber nach und lass es auf dich wirken. Da das erste Tattoo immer etwas Besonderes ist, sollte es auch gut überlegt sein. 

Am einfachsten geht dies natürlich, wenn man einen Bezug zu dem Motiv hat. In meinem Fall war es die Affinität zu Disneyfilmen. Bei dir mag die Motivation also eine ganz andere sein. 

Ich rate aber davon ab Trends hinterher zu jagen. Unendlichkeitsschleifen, fliegende Vögel aus einer Feder, chinesische Schriftzeichen und all die anderen Tattoos, die mal "In" waren, sind leider nicht so schnell zu wechseln, wie Kleidungsstücke.

Ein Rat, von dem man auch immer wieder liest, ist, das erste Tattoo eher klein zu halten. 

Das hat auch seine Gründe. Bei einem solchen “Anfänger-Tattoo“ kann man den Schmerz kennen lernen, den Prozess des Tätowierens und auch die Abheilphasen eines Tattoos in einem kleinen Maß erleben und beim nächsten Tattoo besser einschätzen.

Das mag an sich ein guter Rat sein, wenn man denn ein solches Motiv schon fest plant. Es macht aber keinen Sinn auf Biegen und Brechen ein kleines Motiv aus dem Hut zu zaubern, hinter dem man nicht hundertprozentig steht.

Wenn dein einzig wahres Wunschmotiv ein größeres Tattoo ist, zum Beispiel das Porträt eines geliebten Vierbeiners: Go for it! Dir sollte jedoch bewusst sein, dass ein Porträt auch eine gewisse Größe braucht, um lange gut auszusehen.

Bedenke auch, dass die meisten kleinen Motive schwerer sind irgendwann zu erweitern. Dies ist mit der Grund, weshalb ich mein erstes Tattoo mittlerweile gecovert habe - es stand meinen Plänen zu einem Full-Sleeve im Wege.

Wenn du also schon weißt, dass du "größere Ambitionen" hast, lass dies nicht außer Acht und lass es deinen Tätowierer wissen.

Was mich zum nächsten Punkt bringt:

 

2. Die richtige Wahl des Tätowierers für das erste Tattoo

Diesen zu finden ist zugegebener Maßen nicht immer einfach und auch da hatte ich als Tattoo-Anfänger zum Glück nicht alles falsch gemacht (außer dass ich nach Preis entschieden habe). 

Dennoch bin ich nicht wahllos zum erstbesten Tätowierer gerannt, sondern habe mir die Bücher sehr genau angeschaut, bevor ich angefragt habe. Mir waren zum Beispiel gerade und feine Linien wichtig. 

Ich würde jedem raten ähnlich vorzugehen. Überleg dir in welchem Stil du dein erstes Tattoo gestochen haben willst und was zu deinem Motiv passt. 

Soll es bunt sein, oder Black&Grey (graue, schwarze und weiße Nuancen), oder gar Blackwork (nur schwarze Farbe)? Ein Comic-, Oldschool-, Sketchy-, Dotwork-, Fineline- oder Realistic-Stil?

Dieses Whippet Tattoo habe ich beispielsweise black&grey im Fineline Stil gestochen

Dieses Whippet Tattoo habe ich beispielsweise black&grey im Fineline Stil gestochen

Die Wahl des Stiles ist nicht immer ganz einfach. Es gibt mittlerweile eine große Anzahl von Stilen und gefühlt kommen alle paar Jahre neue Stile hinzu. 

Selbst für geübte Augen ist es schwierig einen Überblick zu behalten.

In der heutigen Zeit gibt es zum Glück zahlreiche Plattformen, wie Instagram, Facebook und Pinterest, auf denen man einen schnellen Eindruck von den Arbeiten der Tätowierer bekommt. Wenn ihr wisst, was ihr wollt, macht es die Wahl einfacher. 

Die meisten guten Tätowierer sind keine großen Allrounder, sondern haben sich einzig und allein einem Stil verschrieben (Ausnahmen bestätigen die Regel). Und dies gilt es zu beachten. 

Ein realistisches Porträt von einem Oldschool-Arist ist ebenso unwahrscheinlich, wie eine Disneyfigur von jemanden, der noch nie "Comic" gemacht hat.

Wenn du dir nicht sicher bist, dann frag bei deinem ausgewählten Künstler nach, ob er sich die Umsetzung deines Projektes vorstellen kann. 

Wenn du ein Narben-Cover planst, so teile es deinem Tätowierer mit. In der Regel kann man über die meisten Narben recht gut tätowieren, sollte dies aber unbedingt vorher absprechen.

Jeder seriöse Tätowierer wird ehrlich mit der Frage umgehen, ob etwas in sein Portfolio passt, oder nicht.

Aber natürlich ist der Stil nicht das Einzige, was passen muss.

Bei der Frage welches Tattoo-Studio oder welcher Tattoo-Artist in Frage kommt ist natürlich auch die Hygiene ein ganz entscheidender Aspekt.

In Deutschland gibt es leider noch keine verpflichtenden Schulungen für Tätowierer. Um so wichtiger ist es, dass du darauf achtest nicht an ein "schwarzes Schaf" zu geraten.

Das Studio sollte sauber, der Boden und alle Oberflächen im Tätowierbereich sollten abwaschbar sein. Die Nadeln und alle anderen Dinge wie Farbnäpfchen, Farben, Handschuhe, Folien usw. sollten Einwegmaterialien sein. Alles was nicht Einweg ist (z.B. die Tattoomaschine) sollte entsprechend vor Kontamination geschützt werden und am Ende jeder Tattoosession hygienisch aufbereitet werden.

Wenn du ein gutes Gefühl hast, steht deinem Tattoo nichts mehr im Wege und du kannst deinen ersten Termin machen.

Wartezeiten von 3 Monaten bis hin zu 2 Jahren sind dabei keine Seltenheit. Mach nicht den Fehler, und erwarte in der nächsten Woche einen Termin, oder mach es gar wie ich und lass dich spontan bei jemanden tätowieren, dessen Können du gar nicht einschätzen kannst.

Jeder Tätowierer handhabt seine Terminvergabe ein wenig anders. Wie man also an einen Termin kommt, ist letztendlich mit deinem Tätowierer persönlich zu klären.

Auch die Preise variieren. Hier kann ich dir nur raten im Zweifel lieber etwas länger zu sparen, als Kompromisse einzugehen. 

 

3. Die Wahl der Stelle und Schmerzen beim ersten Tattoo

Dass der Vorgang des Tätowierens einen gewissen Schmerz erzeugt, sollte mittlerweile allgemein bekannt sein. Egal an welcher Stelle: Du wirst es spüren!

Ein Tattoo ohne Schmerzen gibt es nicht.

Die einzig schmerzfreie Variante wäre das Tätowieren unter Narkose - und das ist ohne einen studierten Anästhesisten (der dann sicher auch bezahlt werden möchte) und der dazugehörigen Gerätschaft nicht möglich. 

Nicht ganz so krass wie eine Narkose, aber immer wieder verbreitet, sind Tipps die in Richtung Betäubungscremes (z.B. Emla Salbe) gehen, oder “vorher drei Ibuprofen einzuschmeißen“.

Mach das nicht!

Betäubungscremes können den Prozess des Tätowierens für deinen Tätowierer deutlich erschweren. Es kann zum Anschwellen oder Aufquellen der Haut führen, was im schlimmsten Fall, deinen Tätowierer dazu veranlasst die Sitzung abbrechen zu müssen - was im Übrigen auch beim eigenverantwortlichen Gebrauch von Schmerzmitteln eintreffen kann. 

Um solch einen Ärger zu vermeiden, kann ich dir nur dazu raten solche Experimente zu unterlassen.

Ja, der Tätowier-Prozess an sich schmerzt. In meinen 6 Jahren als Tätowiererin hat jedoch noch nie ein Kunde oder eine Kundin eine Sitzung wegen des Schmerzes abbrechen müssen. 

Das mag an dieser Stelle auch ein wenig meinem Stil geschuldet zu sein, der weniger invasiv ist, als andere. Stile, bei denen oft über dieselbe Stelle der Haut gegangen wird, oder aber Farbe sehr deckend in die zu tätowierende Stelle gebracht werden muss, können ein wenig mehr schmerzen. 

Auch kann das Schmerzempfinden variieren, was den Stil betrifft. Manche Menschen können das flächige Schattieren besser ertragen, als das Ziehen von Linien. 

Wie mit vielen Dingen auch, ist das Schmerzempfinden also eine sehr subjektive Sache.

Wenn du dir unsicher bist, ob du den Schmerz aushältst, ist es vielleicht bei deinem ersten Tattoo ratsam zunächst einmal eine unempfindlichere Stelle in Betracht zu ziehen. 

Dazu zählen im Allgemeinen die Arme und Beine (außer deren empfindlichere, innen liegenden Stellen) und große Teile des Rückens.

Mehr Schmerzen sind bei Tätowierungen an Torso (Rippen und Solarplexus), Kniekehlen, Achseln, Hals, Gesäß und den Füßen sowie den Händen zu erwarten.

Sollte ein Tattoo an einer dieser Stellen aber dein unbedingter Wunsch sein: mach es! 

Meist ist es so, dass man schon kurz nach dem Tätowieren den eigentlichen Schmerz schon vergessen hat.

 

4. Die Haltbarkeit von Tattoos

"Ein Tattoo ist für die Ewigkeit". Auch das ist etwas, was man immer wieder hört - manchmal auch als mahnende Stimme der Eltern. Aber recht haben sie. Denn zumindest sollte es das sein!

Ein gut gemachtes Tattoo hält ein Leben lang und ein professioneller Tätowierer ist sich dessen bewusst. Er wird dich im besten Fall darüber aufklären wie groß ein Tattoo angelegt werden muss und langfristig gepflegt werden muss, damit du möglichst lang Freude daran haben wirst.

Denn Tattoos altern mit uns. 

Sie erleben jeden Sonnenbrand, jede Falte, jede Gewichtsschwankung. 

Nur dem Organ “Haut“ ist es zu verdanken, dass Tattoos so vieles über sich ergehen lassen können, ohne größeren Schaden davon zu tragen.

Dennoch ist es wichtig sich dessen bewusst zu sein, dass sich ein Tattoo verändert.

Wenn die Pigmente unter die Haut gebracht werden, sind die Farben meist noch leuchtend und strahlend. Das liegt daran, dass die Farbpartikel in jeder Hautschicht anzutreffen sind, und das körpereigene Immunsystem sich ihrer noch nicht angenommen hat.

Letztendlich haben nämlich nur die Farbpigmente Bestand, die es in die zweite Hautschicht schaffen. Man nennt diese auch Dermis oder Lederhaut. 

Pigmente die es nicht so weit geschafft haben, werden ganz einfach mit der Erneuerung der oberen Hautschicht (der Epidermis) abgetragen. In der Lederhaut werden nun die Pigmente, die für unseren Körper eigentlich Fremdkörper sind, eingekapselt. 

Madhero88 and M.Komorniczak, Hautschischten, CC BY-SA 3.0

Madhero88 and M.Komorniczak, Hautschischten, CC BY-SA 3.0

Dies geschieht nur mit größeren Pigmenten und ist aus Sicht des Körpers eine Schutzreaktion. Kleine Pigmente, oder Pigmente, die der Körper aufspalten kann, können über das Lymphsystem abtransportiert werden und führen so zu einem weiteren Verblassen des Tattoos. 

Wie stark der Körper reagiert ist unterschiedlich. Daher kann es dazu kommen, dass ähnliche Tattoos zweier Personen ganz individuell und unterschiedlich abheilen. Deswegen ist für den Tätowierer die Wahl der Farbe auch so wichtig. 

Es kann dennoch dazu kommen, dass Tattoos oder einzelne Farben stärker verblassen und in einzelnen Fällen ist ein Nachstechen unumgänglich. Man kann dem entgegenwirken, in dem man sein Tattoo stets mit Sonnencreme eincremt und auf Sonnenbaden oder Solarium verzichtet. 

Die anhaltende Pflege ist neben einem gut gestochenen Tattoo das Wichtigste, wenn man lang Freude an der Tinte unter der Haut haben möchte. 

 

5. Die Risiken und das Mindestalter bei Tattoos

Auch beim Tätowieren gibt es Risiken. Da beim Vorgang des Tätowierens die Haut beschädigt wird, gibt es, wie bei jeder frischen Wunde, ein Infektionsrisiko.

Dieses kann beim unsachgemäßen Arbeiten des Tätowierers, oder bei nicht pfleglicher Behandlung des frisch gestochenen Tattoos, steigen. Bei unsauberer Arbeit ist eine Kontamination mit Viren (HIV, Hepatitis, Herpes), Pilzen und Bakterien genauso möglich, wie wenn ihr mit einem frischen Tattoo ins Meer geht oder es beim Fahrradfahren mit Erde in Kontakt kommt. 

In Deutschland sind die Farben und Vorgaben der verschiedenen Hersteller durch die "Tätowiermittel Verordnung" genormt. Sie werden regelmäßig auf gesundheitsschädliche Inhalte, wie Schwermetalle, kontrolliert. 

Dennoch sind allergische Reaktionen möglich. Diese können von einem harmlosen Jucken bis hin zu einem anaphylaktischen Schock reichen. 

Weitere Risiken beziehen sich auf die Optik des Tattoos. 

Haut kann zum Beispiel vernarben, so dass das Tattoo unschön verheilt und es sogar zu einer fühlbaren Narbenbildung kommt. Dies passiert meist nach einer Entzündung der Region oder wenn die Haut an der Stelle zu sehr beansprucht wurde oder zu tiefe Hautregionen von der Nadel verletzt worden sind (also, wenn das Tattoo zu tief gestochen wurde).

Ein weiterer Begriff, den man als Tattoo-Anfänger oftmals hört sind "Blowouts". Damit gemeint ist das Verlaufen der Farbe unter der Haut, so dass eine Art Schatten unter dem eigentlichen Tattoo liegt. 

Ursachen dafür können unterschiedlicher Natur sein. Zum einen kann die Stichtiefe falsch gewählt worden sein. Aber auch bei zu hochpigmentierter Farbe oder schwachem Bindegewebe, kann es zu diesen unschönen Schatten kommen. 

Da man sich dieser Risiken bewusst sein sollte und die Motivwahl, als auch die Wahl des Tattoo-Studios, wohl überlegt sein sollte. Kann ich dir nur empfehlen, mit dem ersten Tattoo bis zu deinem 18. Lebensjahr zu warten. 

Gut Ding will Weile haben. Und da ist es sicherlich nicht die beste Idee nochmal schnell ein Tattoo mit 17 oder jünger realisieren zu wollen.

Nicht nur ich tätowiere Menschen ausschließlich ab dem 18. Lebensjahr. Ich kenne auch kaum einen verantwortungsbewussten Tätowierer, der das tun würde. Alleine das sollte schon Faktor sein, um vielleicht noch ein wenig zu warten.

 

Nochmal zusammengefasst:

  1. Mach dir vermehrt Gedanken zu dem Motiv, das du dir stechen lassen willst. Folge dabei keinen Trends! Wähle etwas aus, was dir wirklich wichtig ist und woran du dich gern erinnerst.

  2. Such dir den für das Motiv und den Stil passenden Tätowierer aus. Und achte dabei weniger auf Preis und Wartezeit, sondern mehr auf das Ergebnis und die Hygiene vor Ort.

  3. Wähle beim ersten Tattoo eine Stelle, die weniger empfindlich ist. Lass aber die Finger von Betäubungssalben und/oder Schmerzmitteln.

  4. Die Wahl eines guten Tätowierers ist der erste wichtige Schritt zu einem schönen Tattoo - die richtige Pflege und Nachsorge der zweitwichtigste Schritt. Lege viel Wert darauf und schütze dein Tattoo unbedingt vor der Sonne.

  5. Sei dir der Risiken bewusst und warte bis zu deinem 18. Lebensjahr. Wer zu vorschnell handelt, zahlt gut und gerne zwei- oder mehrmals.

 

Solltest du bis hierhergekommen sein und noch immer den Wunsch nach einem Tattoo verspüren, kannst du sicher sein, bestens vorbereitet zu sein.

Im Zweifel gilt immer: fragen und auch hinterfragen!

Ich selbst hatte mit meinem ersten Tattoo, trotz der naiven Vorgehensweise, Glück. Der Tätowierer verstand sein Handwerk und auch die Abheilung verlief problemlos.

Auch, wenn es nicht der beste Weg zu meinem ersten Tattoo war, denke ich noch immer gern an den Tag zurück. 

Ich hoffe, dass es dir mit deinem ersten Tattoo genauso geht.

Weitere Themen aus meinem Tattoo-Guide findest du unter: