Tattoo-Lexikon

Von A bis Z die wichtigsten Tattoo-Fachbegriffe erklärt


Für jeden Menschen ist alles irgendwann einmal das erste Mal.

Und so ist es nur verständlich, dass jemand der sich nicht regelmäßig mit Tattoos beschäftigt, auch nicht alle Fachbegriffe kennt - zumindest noch nicht 😉

Vielleicht hast auch du dich schon mal gefragt was mit Rotary, Blowout oder Stencil gemeint ist. Deswegen möchte ich dir hier mit meinem Tattoo-Lexikon die wichtigsten Begriffe im Tattoo-Bereich einmal näherbringen.

 

 

A

ALLROUNDER

Als Allrounder bezeichnen sich manche Tätowierer, die sich nicht auf einen Tätowier-Stil spezialisiert haben, sondern alle oder viele Tattoo-Stile abdecken.

ANZAHLUNG

Damit der Kunde zum vereinbarten Termin auch erscheint, verlangen Tätowierer grundsätzlich eine Anzahlung. Diese Anzahlung sichert im Umkehrschluss jedoch auch, dass der vereinbarte Termin nicht noch an irgendwen anders vergeben wird. 

Eine Anzahlung kann im Regelfall nicht erstattet werden, da diese für die Recherche und Erstellung des Tattoo-Motivs berechnet wird. Eine Ausnahme wird jedoch bei den meisten Tätowieren gemacht, wenn der Termin auf Grund von Erkrankung oder Notfällen nicht abgesagt, sondern nur verschoben, wird und die Information fristgerecht erfolgt.

ASIA

Tattoos im Asia Stil werden in erster Linie mit der traditionellen Kunst japanischer Tätowierungen und Schriftzüge in Verbindung gebracht. 

Selten auch als Oriental Tattoos bezeichnet, fallen hierunter auch die traditionellen thailändischen Tattoos.

AUTOKLAV

Ein Autoklav ist eine Maschine die mit Überdruck und Heißluft, vor und nach der Behandlung, Tattoo-Equipment, wie z.B. Griffstücke, sterilisiert.

Autoklaven sieht man in vielen Tattoo-Studios jedoch immer seltener, da viele Tätowierer mittlerweile auf Einweg-Griffstücke, -Nadeln oder -Module zurückgreifen.

 

B

BACKPIECE

Backpieces sind Tätowierungen, die den gesamten Rückenbereich füllen.

BIO-TATTOO

Nicht ohne Grund werden sogenannte Bio-Tattoos, oft auch als Temporary Tattoos oder Temptoos bezeichnet, von professionellen Tätowierern gemieden.

Bei dieser Art von Tattoo wird versucht, die Tattoo-Farbe nur in die oberste Hautschicht zu stechen. Da diese sich ca. alle 120 Tage erneuert, verschwindet auch bald das Temptoo.

Nicht nur, dass der Aufwand und die Ausgaben für ein solches temporäres Tattoo absolut sinnbefreit sind - so kommt es nicht selten vor, dass Farbe versehentlich auch in die darunter liegende Hautschicht gelangt und dort verbleibt. Die Konsequenz daraus ist dann, dass das Tattoo zum Teil doch erhalten bleibt und dann nochmal überstochen oder gelasert werden muss.

BIOMECHANICAL

Als Biomechanical wird ein Tattoo-Stil bezeichnet, bei dem cyborg-ähnliche Motive an den Körper des Trägers angepasst werden. Nicht selten werden dabei Hautöffnungen abgebildet, bei denen der mechanische Bewegungsapparat des Menschen durch Maschinenteile dargestellt wird. 

Mit am stärksten geprägt hat diesen Stil vermutlich der schweizer Künstler H.R. Giger - unter anderem, Schöpfer für das Filmdesign von “Alien“.

BLACK & GREY

Black and Grey bezeichnet einen Tätowier-Stil, bei dem der Künstler ausschließlich schwarze Farbe in verschiedenen Konzentrationen verwendet. Dabei wird die Farbe häufig mit Wasser vermengt, um Grauabstufungen zu erzeugen. 

Heutzutage gibt es diese Grauabstufungen auch schon fertig präpariert zu kaufen. Viele Tätowierer mischen ihre Abstufungen im Black and Grey jedoch noch selbst.

BLACKWORK

Im Gegensatz zu Black & Grey, verwendet man bei Blackwork Tattoos ausschließlich nur schwarze Farbe. Das ist auch schon das einzige Merkmal, das es zu beachten gibt.

BLAST OVER

Unter Blast Over versteht man ein Tattoo, das über ein anderes Tattoo gestochen wird.

Bei einem Blast Over Tattoo wird jedoch, anders als bei einem Cover Up, versucht das darunter liegende Tattoo nicht komplett zu überdecken. Beim Blast Over muss man sich das Tattoo als zusätzlichen Layer oder Ebene in einem neuen Gesamtkonzept vorstellen.

BLOWOUT

Blowouts sind ungewollte und unschöne Schatten, die sich kurz nach dem Stechen unter dem eigentlichen Tattoo-Motiv anfangen zu verlaufen. Der Hauptgrund hierfür ist hauptsächlich unsachgemäße Ausführung des Tätowierers, wenn er mit der Nadel in zu tiefe Hautschichten eindringt. 

Es kann aber auch eine Bindegewebsschwäche vorliegen.

Bei richtiger Ausführung soll die Farbe nämlich in der zweiten Hautschicht landen, in der sogenannten Dermis. Sticht ein Tätowierer zu tief, landet die Farbe in der Hautschicht darunter - in der Subcutis, oder auch Hypodermis genannt. Häufig kommt es jedoch auch vor, dass ein Tätowierer nicht tief genug sticht. Dabei landet die Farbe in der Epidermis, der obersten Hautschicht. Und da sich diese Hautschicht ca. alle 120 Tage wieder erneuert, verschwindet die Farbe innerhalb weniger Wochen. In diesem Fall muss das Tattoo dann nachgestochen werden. 

Einem erfahrenen Tätowierer, der sein Handwerk beherrscht, wird beides im Regelfall nicht passieren.

BLUTER

Als Bluter wird eine Person bezeichnet, bei der die Blutgerinnung gestört ist. 

Bei Blutern muss jedoch differenziert werden, zwischen denjenigen die wirklich an Hämophilie leiden und den Menschen, bei denen die Blutgerinnung künstlich durch Medikamente gestört wird. Ist die Blutgerinnung nur vorübergehend durch Medikamente gestört, kann nach dem Absetzen häufig normal tätowiert werden. Dennoch sollte im Zweifelsfall bei beiden Fällen der Arzt vorher konsultiert werden.

BODYART

Bodyart ist der Sammelbegriff für alle künstlerischen Anwendungen am menschlichen Körper. Dabei wird der menschliche Körper im Kontext der Kunst als eigenes Medium verstanden und im Zuge dessen präpariert oder verändert.

Unterkategorien sind dabei neben Tätowierungen und Piercings auch jegliche Formen der Körpermodifikation wie Branding, Cutting, Scarification- und sogar Bodypainting.

BODYSUIT

Als Bodysuit wird weitgefasst ein Ganzkörper-Tattoo bezeichnet, das häufig bis auf Kopf, Hände und Füße, den gesamten Körper bedeckt. 

Üblicherweise meinen jedoch die meisten Menschen, wenn sie über Bodysuits sprechen, die japanische Form des Irezumi - welches häufig im Kontext mit der japanischen Mafia, den Yakuza, und deren Bodysuits benutzt wird.

C

CHESTPIECE

Ein Chestpiece ist ein Tattoo-Motiv, das entweder komplett oder zum Großteil den Brustbereich bedeckt. 

Die Definition bezeichnet damit nur die Stelle des Tattoos, nicht den Motiv-Stil.

COMIC

Als Comic bezeichnen wir Tätowierer zum einen Stil, als auch Motive, die in diese Kategorie fallen. Streng genommen werden Comics nur als solche bezeichnet, wenn sie mindestens einen sogenannten Comic-Strip umfassen, also 3-4 aufeinanderfolgende Bilder. Es gibt Tätowierer, diesen Stil sogar spezialisiert haben.

Immer beliebter werden jedoch auch Comic-Helden oder -Antagonisten als Tattoo-Motive. Diese fallen zwar nicht direkt in die Definition eines Comics, werden jedoch auch hier mit eingefasst, da sie demselben Genre entspringen.

CONTEST

Als Contest, manchmal auch als Battle oder Tattoo-Battle bezeichnet, werden Tattoo-Wettbewerbe bezeichnet, auf denen sich Tätowierer in fest definierten Kategorien duellieren und die Möglichkeit haben Preise zu gewinnen. Diese Tattoo-Contests werden üblicherweise auf Tattoo-Conventions veranstaltet.

CONVENTION

Eine Tattoo-Convention, oder auch Tattoo Con genannt, ist nichts weiter als eine Besucher-Messe für Tattoo-Interessierte. Auf so einer Tattoo Con kann man sich verschiedene Künstler und Stile ansehen, sich tätowieren lassen oder sich einfach informieren.

COPYCAT

Als Copycats werden Tätowierer bezeichnet, die, statt durch eine kreative Eigenleistung zu bestechen, die Motive anderer Tätowierer kopieren.

Dies führt zu nicht zu viel Frust bei den kopierten Tätowierern, sondern auch bei den Trägern der kopierten Tattoos. Denn häufig werden Tattoo-Motive individuell nach den Wünschen eines Kunden angefertigt, da dieser ein ganz individuelles und persönliches Tattoo haben möchte. Dies ist jedoch nicht mehr der Fall, der wenn ein solches Motiv kopiert und erneut gestochen wird.

Es gehört sich einfach nicht individuelle Designs anderer Tätowierer zu kopieren. Insofern die Nachricht an alle Copycats da draußen: Shame on you!

COVER-UP

Ein Cover-Up ist ein Tattoo, das speziell erstellt wird, um ein altes oder unliebsames Tattoo zu überdecken. Gute Cover-Ups werden, durch Linienführung, Schattierungen oder Flächen, an das zu überdeckende Tattoo angepasst.

CUSTOM TATTOO

Custom Tattoos sind Tätowierungen die speziell nach den Vorstellungen und Wünschen des Kunden designet und tätowiert werden.

Nicht jeder Tätowierer macht Custom Tattoos. Es gibt zum einen Tätowierer, die ihre Kunden als Leinwand sehen und nur eigene Designs nach den eigenen Vorstellungen umsetzen. Dann gibt es die Tätowierer, die nur Custom Tattoos stechen - untergliedert in Allrounder, die alle Stile stechen und Tätowierern, die sich auf einen Stil spezialisiert haben. Und letztlich den Tätowierern die eine Mischung aus beidem machen, also Custom Tattoos und Tattoo-Designs nach eigenen Vorstellungen - hauptsächlich in Form von Wanna-Dos.

D

DERMIS

Die untere Hautschicht, die Dermis, ist die Hautschicht, in die der Tätowierer die Farbe bekommen muss, damit das Tattoo nicht nur gut aussieht, sondern auch lange hält. 

Sticht ein Tätowierer nur in die oberste Hautschicht, die Epidermis, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Tattoo nach wenigen Wochen oder Monaten wieder verschwindet. Sticht ein Tätowierer zu tief, also in die unterste Hautschicht, die Subcutis, kann es passieren, dass die Farbe ungewollt unter dem eigentlichen Tattoo verläuft und ein sogenannter Blowout entsteht.

DEXPANTHENOL

Dexpanthenol, häufig auch einfach nur Panthenol genannt, ist ein Wirkstoff, der in vielen Salben zur Wundheilung enthalten ist - z.B. Bepanthen.

Viele Tätowierer empfehlen Panthenol-Salben zur Tattoo-Nachsorge, weil diese nicht nur die Wundheilung fördern, sondern die Haut auch pflegen und den Juckreiz etwas lindern.

DOTWORK

Mit Dotwork ist in der Tattoo-Branche ein immer beliebterer Tattoo-Stil gemeint, dessen Hauptmerkmal darin besteht, dass die Tattoo-Motive gänzlich aus einzelnen Punkten bestehen. Dotwork wird häufig noch als Dot Art, Punkt-Tattoo oder Pointilismus bezeichnet.

Dotwork hat auch meinen Tattoo-Stil stark beeinflusst. Meine Tattoos habe ich jahrelang im Dotwork-Realismus verortet, der einen Teilbereich im Dotwork darstellt. Mittlerweile musste ich mich, wegen der Entwicklung meines Stils, eher im Fineline-Realismus verorten. Ehrlicherweise ist es aber eine Mischung aus beidem.

E

EPIDERMIS

Als Epidermis wird die oberste Hautschicht beim Menschen bezeichnet. Beim sauber ausgeführten Tätowierprozess wird die Tattoo-Farbe in die darunter liegende Hautschicht getragen, die Dermis. Die Farbe, die sich bei frischen Tattoos in der Dermis befindet, verschwindet innerhalb weniger Monate durch die Erneuerung der Hautzellen in der obersten Hautschicht - das dauert so 120 Tage.

Bei sogenannten Bio-Tattoos, wird versucht die Tattoo-Farbe nur in die Epidermis zu bekommen, damit das Tattoo nach einiger Zeit von alleine wieder verschwindet. Meist wird jedoch versehentlich etwas tiefer gestochen, sodass immer Reste des temporären Tattoos zurückbleiben.

 

EPISCLERALE TÄTOWIERUNG

Bei episcleralen Tätowierungen, besser bekannt als Eyeball Tattoos, wird Tattoo-Farbe unter die Lederhaut des Augapfels injiziert. Es hat also nur im weitesten Sinne mit dem Vorgang des Tätowierens zu tun.

Dabei sind jedoch keinerlei Muster oder Motive möglich, da sich die Farbe beim Injizieren unkontrolliert verteilt.

Diese Form der Tätowierung ist mit enormen Risiken verbunden und die Langzeitfolgen sind noch nicht erforscht.

F

FEUCHTe WundHEILUNG

Die Feuchtheilung ist eine von zwei Methoden der Wundheilung und mittlerweile diejenige die nach dem Tätowieren zur Tattoo-Pflege empfohlen wird. Im Gegensatz zur Trockenheilung, wird bei der Feuchtheilung, die Wunde dauerhaft feucht gehalten, indem man die Wunde regelmäßig mit pH-neutraler Seife wäscht und mit einer Wund- und Heilsalbe eincremt.

Früher ging man davon aus, dass die trockene Wundheilung die bessere Methode sei um eine Wunde zu versorgen. Dabei heilte die Wunde lediglich an der Luft oder wurde durch ein Pflaster oder einen Verband geschützt. Der Schorf (Kruste) der bei der trockenen Wundheilung entstand, galt als bester und natürlicher Schutz für die Wunde.

Die Wissenschaft ist sich jedoch mittlerweile einig, dass die Krustenbildung bei der trockenen Wundheilung die Wundheilung verzögert und die Narbenbildung erhöht. Experten empfehlen somit das regelmäßige Säubern der Wunde mit sauberen Händen, lauwarmem Wasser und einer parfumfreien Seife - anschließend sollte die Wunde fusselfrei trockengetupft und mit einer Wund- und Heilsalbe eingecremt werden.

FILLING

Mit Filling ist beim Tätowieren das Füllen von farbigen Flächen gemeint. 

Bei traditionellen Tätowierungen beispielsweise werden im ersten Schritt die Outlines, also die Außenlinien gestochen, bevor man die Flächen füllt. Die Outlines sind dabei häufig Schwarz und das Filling, also die Fläche, farbig. 

Im Kunstdruck z.B. geschieht dies genau umgekehrt. Dort werden erst die farbigen Elemente gedruckt und zum Schluss die schwarzen Außenlinien, um die schwarzen Konturen, bzw. die schwarze Farbe, sauber darzustellen. Beim Tätowieren ist das nicht wirklich notwendig.

FINELINE

Unter dem Begriff Fineline-Tattoos, versteht man eigentlich das Tätowieren mit nur sehr feinen Nadelbündeln, also einer Nadel-Kombination zwischen 1-5 Nadeln - wobei das Tätowieren mit nur einer 1-Nadel oft auch als Single-Needle bezeichnet wird.

Leider interpretieren die meisten Menschen Fineline-Tattoos mittlerweile falsch und meinen damit nur kleine Mikro-Tattoos und feine Linien.

Tattoos im Fineline-Realismus können jedoch auch deutlich größer ausfallen und auf Linien gänzlich verzichten.

FLASH

Als Flash werden vorgefertigte Tattoo-Designs bezeichnet, die sowohl Kunden als auch Tätowierer, als Vorlage für Tattoos erwerben können. Oft wird ein Flash in einer Sammlung verschiedener Variationen, sogenannten Flash-Sets, angeboten.

Solche Sammlungen werden die meisten Menschen noch aus traditionellen Tattoo-Studios kennen, die häufig komplette Wände gefüllt haben. Kunden konnten sich dann früher für ein bestimmtes Design entscheiden oder sich dieses noch leicht abändern lassen.

Es gibt immer noch einige Tätowierer, die diese Praxis beibehalten haben - auch viele neuere Tätowierer finden zu dieser Praxis zurück. Der Großteil der Tätowierer sticht hauptsächlich Custom-Tattoos und Wanna-Dos.

FLAT

Mit Flat bezeichnen Tätowierer eine Nadelkombination, also bestehend aus mehreren Nadeln, die in einer Reihe aneinandergereiht sind.

Diese kann man unter anderem zum Schattieren nutzen oder um bestimmte Strukturen zu kreieren.

FREEHAND

Als Freehand bezeichnet man Tattoos, die gänzlich ohne Schablone bzw. Stencil auskommen. Das zu stechende Tattoo-Motiv wird dabei vom Tätowierer direkt, frei per Hand, auf die Haut gezeichnet.

G

GREYWASH

Als Greywash bezeichnet man schwarze Farbe, die durch Verdünnung in Graustufen abgeschwächt wird.

Dabei wird nur die Pigmentdichte verringert, nicht aber der Ton an sich.

Man kann Greywash-Töne bereits fertig gemischt kaufen oder dies selbst vornehmen - z.B. durch destilliertes Wasser.

GUEST SPOT

Guest Spots sind nichts anderes als Gastbesuche von Tätowierern in anderen Tattoo-Studios. 

Diese tolle Möglichkeit bietet es uns Tätowierern andere Städte zu besuchen, andere Tätowierer kennenzulernen und selbstverständlich auch Kunden zu tätowieren die von weiter herkommen.

GURKE

Die Tattoo-Gurke wird als Begriff für wirklich schlecht gestochene oder umgesetzte Tattoos verwendet.

H

HANDSCHUHE

Einweg-Handschuhe bzw. Einmal-Handschuhe müssen wir Tätowierer benutzen, damit wir einerseits nicht die Tattoo-Wunde mit Infektionserregern infizieren könne und uns andererseits auch selber vor Infektionen schützen.

Wieso wir Tätowierer großteils schwarze Handschuhe tragen? Offiziell, weil man so schneller einen Riss im Handschuh bemerken kann - inoffiziell, weil’s einfach cooler aussieht 😉

HAND POKED

Hand Poked bezeichnet eine Tätowier-Technik, bei der man keine mechanisch oder elektrisch angetriebene Tattoo-Maschine nutzt, sondern die Nadel zum Tätowieren mit der eigenen Hand führt. 

Traditionell wird bis heute noch vor allem in den asiatischen Ländern von Hand gestochen. In Japan nennt man diese Technik “Tebori” - in Thailand, Kambodscha und Laos spricht man von “Yantra Tattoos”.

Motive auf diese Art zu stechen dauert tendenziell zwar deutlich länger, ist aber an und für sich eine sicherlich sehr spannende und vor allem andere Erfahrung.

HENNA

Sogenannte Henna Tattoos, oft auch als “Mehndi” oder Mehndi-Malerei bezeichnet, sind im eigentlichen Sinne keine Tattoos. Wenn überhaupt, fallen diese eher in den Bereich Body Art bzw. Bodypainting.

Noch heute werden solche Mehndis in einigen indischen und afrikanischen Kulturen bei rituellen Anlässen wie Hochzeiten angewandt - dabei verzieren sie die Hände oder Füße mit symbolisch bedeutsamen Ornamenten.

Je nachdem wie lang die Henna-Farbe aufgetragen wird, hält ein solches Mehndi 1-4 Wochen. Da die Farbe nur oberflächlich auf die Haut aufgetragen wird, setzt sie sich lediglich in der obersten Hautschicht, der Epidermis, ab. Weil sich diese Hautschicht immer wieder erneuert, verblasst das Mehndi immer mehr und ist nach wenigen Wochen nicht mehr zu sehen.

Doch Vorsicht: Während der natürliche Henna-Farbstoff unbedenklich zu sein scheint, wird für Henna Tattoos häufig künstlich hergestellter Henna-Farbstoff (“para-Phenylendiamin”) verwendet, welcher ein hohes allergenes Risiko aufweist. Das Risiko einer Allergie kann sich somit erhöhen, umso länger man die synthetische Farbe auf der Haut trägt.

 

HORROR

Horror-Tattoos bezeichnen weder einen eigenen Stil noch eine Technik beim Tätowieren. Bei Horror-Tattoos meint man Tattoos, deren Motiv-Design dem Horror-Genre entsprungen ist. 

Beliebte Motive sind dabei Film-Szenen/-Charaktere oder neu geschaffene Monster und Fratzen, die dem Genre entsprechen.

HYGIENE

Hygienestandards und die Desinfektion sollten in jedem Tattoo-Studio an erster Stelle stehen. In Deutschland prüft das örtliche Gesundheitsamt regelmäßig, ob die niedergelassenen Tattoo-Studios den bestehenden Hygienestandards entsprechen.

Beim Desinfizieren sorgen wir Tätowierer dafür, dass die Anzahl an Infektionserregern so weit reduziert wird, so dass eine Infektion nicht möglich wird.

I

IMMUNSYSTEM

Das Immunsystem ist das biologische Abwehrsystem des Menschen und dient unserem Körper zum Schutz vor körperfremden Eindringlingen und Schadstoffen. Sogenannte Makrophagen helfen bei der Immunabwehr körperfremde Stoffe, in den Lymphknoten abzutragen, welche im zweiten Schritt von unseren Entgiftungsorganen, wie Leber und Nieren, endgültig ausgeschieden werden. 

Beim Tätowieren wird die Tattoo-Farbe jedoch in die Lederhaut, die Dermis, eingearbeitet, wo die Pigmente der Farbe durch die umliegenden körpereigenen Zellen eingekapselt werden. Einige Bestandteile der Tattoo-Farbe, wie kleinste Pigmente, werden über das Lymphsystem abgetragen und großteils vom Körper ausgeschieden. Große Farbpigmente bleiben jedoch in den Hautzellen eingekapselt und werden vom Immunsystem nicht weiter beachtet.

INK

Mit Ink wird im englischen zum einen die eigentliche Tattoo-Farbe bezeichnet, umgangssprachlich wird der Begriff jedoch auch immer häufiger für den Begriff “Tattoo“ verwendet.

Mit “inken“ hingegen, ist oft der Prozess des Tätowierens gemeint.

J

JUNGFRAU

Als Jungfrau bezeichnen Tätowierer häufig Menschen, die noch kein Tattoo haben oder kurz davor sind eins zu bekommen.

K

KANKA MANKA

Ein Kanka Manka ist ein individuelles Schutzzeichen. Solche analogen Erkennungszeichen dienten den Tätowierern häufig als Unterschrift, um die eigene Urheberschaft für ein bestimmtes Motiv beweisen zu können.

Das Einbauen eines Kanka Mankas in ein Motiv ist jedoch nicht mehr sehr üblich. Viele Tätowierer differenzieren sich mittlerweile durch einen eigenen Stil, der die eigene Handschrift ausdrücken soll. 

Gegen den Bilderklau auf sozialen Medien nutzen einige Tätowierer Wasserzeichen in den Fotos der eigenen Arbeiten. Richtig abschrecken tut dies jedoch auch nicht. Es wird so dreist kopiert und geklaut, dass man kaum was dagegen tun kann. Die Schuld wird häufig auf den Kunden übertragen, der das kopierte Motiv haben wollte und es irgendwo im Internet gefunden habe. 

Tattoos anderer Künstler zu kopieren ist einfach dreist - dafür gibt es einfach keine Entschuldigung!

L

LASER-ENTFERNUNG

Mit Laser-Entfernung wird eine Methode bezeichnet, bei der ein Tattoo mit einem speziellen Laser entfernt wird.

Bei Tattoo-Entfernung mittels Laser werden die eingekapselten Farbpigmente in der Dermis aufgebrochen und zerkleinert. Über das Lymphsystem werden diese Kleinstpigmente dann abgetragen, herausgefiltert und letztlich ausgeschieden.

Eine solche Laser-Therapie kann eine einfache, jedoch auch schmerzhafte und teure, Methode darstellen, um ein unliebsames Tattoo zu entfernen oder es für ein Cover-Up aufzuhellen. Dabei sind die Anzahl und Länge der Sitzungen für eine solche Entfernung abhängig von der Größe und Art der Tätowierung.

LETTERING

Lettering bezeichnet zum einen Tattoos die aus Zeichen, Wörter oder Sätzen bestehen. 

Zum anderen bezeichnet man damit einen Tattoo-Stil, der, ähnlich der Kalligraphie, einer Kunstform gleichkommt und auf den sich Lettering-Künstler sogar spezialisieren. Denn auch Lettering muss man können - und das können nicht viele von sich behaupten.

LINER

Als Liner bezeichnen wir Tätowierer eine Nadelkombination, mit der wir Linien und Outlines ziehen. 

Das Gegenstück zum Liner ist der Shader - eine Nadelkombination mit mehr Nadeln, die wir zum Füllen und Schattieren von Flächen verwenden.

LYMPHSYSTEM

Das Lymphsystem, eigentlich lymphatisches System, ist einer der wichtigsten Bestandteile unseres Immunsystems. Das lymphatische System besteht dabei aus den Lymphgefäßen, der Lymphe, den Lymphknoten und zwei Sammelbahnen.

Die Lymphgefäße verteilen sich über unseren gesamten Körper und transportieren aus den verschiedenen Geweben eine Flüssigkeit namens Lymphe ab. Die Lymphe enthält dabei nicht nur wichtige Substanzen und Nähstoffe für das Körpergewebe - sondern auch körperfremde Stoffe, Viren Bakterien und Krebszellen, die in die Lymphknoten geleitet werden. In den Lymphknoten werden diese Stoffe aus der Lymphe herausgefiltert und durch Lymphozyten und Makrophagen aufgefangen und zerstört. Die Lymphgefäße münden schließlich in die Sammelbahnen, über welche sie ihren Inhalt in den Blutkreislauf leiten.

Beim Tätowieren spielt das Lymphsystem eine wichtige Rolle. Farbbestandteile, die in der Dermis nicht eingekapselt werden, gelangen über die Lymphe in die Lymphknoten, werden dort herausgefiltert, abgetragen und dann ausgeschieden.

Bei Tattoo-Entfernung mit der Lasermethode funktioniert das ganz ähnlich, nur dass hier die eingekapselten Pigmente im Hautgewebe zerkleinert und dann erst abtransportiert und ausgeschieden werden.

 

M

MAKROPHAGEN

Makrophagen sind Zellen unseres Immunsystems, die schädliche Mikroorganismen in unserem Körper beseitigen. Nach dem Tätowieren werden bspw. kleinste Pigmente mit der Lymphe zu den Lymphknoten transportiert und dort durch die Makrophagen abgetragen - die größeren Pigmente verbleiben, eingekapselt in den umliegenden körpereigenen Gewebezellen, in der Haut. Bei der Laserentfernung von Tattoos werden die Pigmente die durch den Laser aufgebrochen bzw. zerkleinert wurden, über das Lymphsystem zu den Lymphknoten transportiert und dort von den Makrophagen abgetragen - sodass an den betroffenen Hautstellen später kaum bis gar keine Pigmente mehr verbleiben.

MANGA

Mangas ist der japanische Begriff für Comic. Charakteristisch unterscheiden sich Manga-Figuren jedoch durch westliche Comic-Figuren. Stilelemente wie der typisch niedliche Gesichtsaufbau, der durch große Augen und kleinen Nasen in Proportion zum Kopf dargestellt wird, sind dem Kindchen-Schema zuzuordnen.

Wie bei Comic-Tattoos auch, werden bei Manga-Tattoos entweder einfach bestehende Manga-Motive gestochen oder gänzlich neue Motive im Manga-Stil geschaffen.

MAORI

Maori bezeichnet die Ureinwohner Neuseelands, die für ihre Körperverzierungen bekannt sind - diese Körperzeichnungen spiegeln die kulturelle Herkunft und den Stand innerhalb des Stammes wieder. 

Oft werden die typischen, in schwarz gestochenen, (Gesichts-)Tätowierungen und die Technik der Maori, auch als Moko oder Ta Moko bezeichnet.

N

NEEDLE

Damit ist nicht nur das Schwert von Arya Stark gemeint, sondern auch die Nadeln, die wir Tätowierer verwenden, um die Tätowier-Farbe unter die Haut zu bekommen.

Früher von Hand an Nadelstangen gelötet und manchmal sogar mehrfach verwendet, werden sie heute industriell hergestellt oder durch Module ersetzt und nach Gebrauch direkt entsorgt.

NEO-TRADITIONAL

Neo-Traditional ist ein Tattoo-Stil, der eine moderne Ausprägung der Traditional-Tattoos darstellt - diese typischen Seefahrer-Motive der 20er- bis 60er-Jahre.

Die Kernelemente der Tattoo-Technik von Traditional-Tattoos hat man beibehalten. So prägen auch Neo-Traditional-Tattoos dicke schwarze Outlines und satte Farbflächen. Die Motive sind jedoch moderner und nicht durch den ursprünglichen Stil eingeschränkt.

NEWSCHOOL

Auch Newschool ist eine moderne Weiterentwicklung der Oldschool- bzw. Traditional-Tattoos.

Beim Newschool wird jedoch mit kräftigeren und lebendigeren Farben, mehr Detailreichtum und leichten Bezügen zu Comic-Elementen gestochen.

O

OLDSCHOOL

Oldschool ist einfach ein anderer Begriff für Traditional-Tattoos, diese typisch charakteristischen Seefahrer-Tattoos der 20er- bis 60er-Jahre. Während man in Deutschland schon häufiger den Begriff Oldschool benutzt, wird dieser in den Vereinigten Staaten wenig bis gar nicht verwendet.

Dieser Stil zeichnet sich durch einfache Seefahrer-Motive, fette schwarze Outlines und farbige Fillings aus.

Moderne Ausprägungen sind Newschool und Neo-Traditional.

OUTLINES

Die Outlines bezeichnen die Außenlinien bzw. Konturen eines Tattoo-Motivs. Diese werden beim Tätowieren zuerst gestochen, bevor es an die Schattierungen oder Flächen geht. Realistische Tattoos bestehen meist gar nicht aus Outlines.

P

PERMANENT MAKE-UP

Beim Permanent Make-Up wird, wie bei einer Tätowierung auch, Farbe in eine bestimmte Hautstelle eingearbeitet. Beim Permanent Make-Up jedoch mit dem Ziel, Teile des Schmink-Prozesses zu ersetzen.

Typisch im Permanent Make-Up sind Augenbrauen die man modelliert und tätowiert oder mit dem Tätowieren der Lippen den Lippenstift ersetzt.

PFLEGE

Nicht nur die Auswahl und das Können eines guten Tätowierers sind wichtig für ein gutes Tattoo - auch die richtige Pflege ist ein nicht zu verachtender Faktor für ein gutes Tattoo, an dem man lange Freude hat.

Deswegen ist es wichtig den Anweisungen zur Pflege, die man von seinem Tätowierer bekommt, unbedingt zu folgen. 

Eine Anleitung zur richtigen Pflege deines Tattoos, findest du hier.

PIKER

Piker ist eigentlich nur ein anderer, meist im Englischen verwendeter, Begriff für “Tätowierer”. Da Tätowierer zum Tätowieren spitze Nadeln verwenden, leitet sich der Begriff vom englischen “Pike” ab, was so viel wie “Spitze” bedeutet.

Spricht jemand in dem Kontext von “pikern”, meint er den eigentlichen Prozess des Tätowierens.

PIN-UP

Pin-Ups sind klassische Tattoo-Motive von aufreizenden Frauen, die großteils dem Traditional-Tattoo-Stil zuzuschreiben sind.

PREIS

Der Preis für eine Tätowierung hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. dem Material-, als auch Zeitaufwand, den der Tätowier mit dem Vorbereiten und dem Stechen des Motivs hat.

Die Abrechnung legt dabei jeder Tätowierer selber fest. So gibt es Tätowierer die einen Fixpreis für ein Motiv festlegen, andere die nach Sitzungsdauer abrechnen und wiederum andere die einen festen Stundenpreis verlangen. Dieser bewegt sich durchschnittlich zwischen 80-200 € je Stunde. Oft auch abhängig von der Erfahrung des Tätowierers.

Man sollte einen Tätowierer jedoch am besten nie nach dem Preis auswählen, sondern lieber nach dem Stil, der einem zusagt und für den der jeweilige Tätowierer spezialisiert ist.

R

REALISTIC

Mit Realistic bezeichnet man einen weitgefassten Tattoo-Stil. Hauptmerkmal ist dabei, dass das Motiv realistisch und naturgetreu sein muss. Quasi wie ein Foto. Die Technik und der Farbeinsatz spielen dabei eine eher untergeordnete Rolle.

So kann ein Realistic-Tattoo nur Black and Grey oder farbig gestochen werden - oder einem partiellen Mix aus beidem. Ausprägungen dieses Stils sind beispielsweise der Dotwork-Realismus oder realistische Fineline-Tätowierungen.

ROTARY

Als Rotary wird eine Tattoo-Maschine bezeichnet, die durch einen elektrischen Motor angetrieben wird. Im Gegensatz dazu stehen Spulenmaschinen, die durch einen elektromagnetischen Spulenmotor angetrieben wird.

Der Vorteil sogenannter Rotary-Maschinen liegt darin, dass sie leiser und laufruhiger sind. Ein Segen für alle Tätowierer-Ohren.

S

SCHORF

Bei einer normalen Wunde bildet sich nach wenigen Tagen an der Hautoberfläche eine Kruste. Diese Kruste bildet sich durch die Trocknung und Verklebung feuchter Absonderung auf der Haut. Von vielen wird diese Krustenbildung auch als Schorf oder Grind bezeichnet.

Bei der Wundheilung eines Tattoos wird dringend empfohlen, der Krustenbildung durch regelmäßiges Abwaschen und Eincremen der Wunde entgegenzuwirken.

Der Prozess der Krustenbildung sorgt nämlich dafür, dass die Wunde langsamer verheilt und sich das Risiko der Narbenbildung erhöht.

Gegen das Jucken hilft das regelmäßige Eincremen mit Dexpanthenol-Salbe.

SCRATCHER

Als Scratcher, oder Hobby-Stecher, wird jemand bezeichnet, der ohne große Erfahrung, den richtigen Umgang mit Farben und Maschine und/oder ohne jegliche Hygienemaßnahmen tätowiert. Der Begriff “Scratcher“ bezieht sich dabei auf den Schaden, den derjenige auf der Haut des Kunden verursacht. 

Nicht selten werden solche Couch- oder Pfusch-Tätowierungen, viel zu tief und mit schlechten Farben gestochen, die zum einen zu starker Narbenbild und oft auch zu allergischen Reaktionen führen.

Es versteht sich also von selbst, dass man sich nicht von irgendeinem Bekannten oder Fremden, auf einer Party oder auf dessen Couch, ein Tattoo stechen lassen sollte, wenn er das nur “als Hobby“ macht.

Nicht selten wird der Begriff auch auf abfällige Weise für Tätowierer verwendet, deren Können in diesem Handwerk nicht sehr ausgeprägt ist - also untalentierte Tätowierer.

SHADER

Mit Shader, oder Magnum, bezeichnen wir Tätowierer Nadelbünde, die wir zum Schattieren oder Auffüllen von Flächen nutzen. Dabei kann ein solcher Shader oftmals 5-30 Nadeln besitzen, die entweder aneinandergereiht oder in einem Kreis zusammengefasst sind.

SILBERHAUT

Wenn sich die Haut im Heilungsprozess des frischen Tattoos langsam wieder verschlossen hat, wirkt die Haut erstmal etwas glänzend silbrig. Diesen vorübergehenden Zustand bezeichnet man als Silberhaut.

Oft dauert es noch bis zu 4 Monate bis sich die Silberhaut der normalen wieder angepasst hat.

SINGLE NEEDLE

Bei Single Needle Tattoos wird das Tattoo mit nur einer 1er-Nadel, statt einem Bündel von Nadeln, gestochen. 

SKETCHY

Sketchy Tattoos, oft auch als Sketch Tattoos oder Tattoos im Skizzenstil bezeichnet, stellen einen Tattoo-Stil dar, der sich der Charakteristik und der Ästhetik von Skizzenzeichnungen bedient. 

Richtige Regeln gibt es bei den Sketchy Tattoos nicht. Bei diesem Stil werden Skizziertechniken und Farben je nach Gusto eingesetzt und in das Motiv eingearbeitet.

SLEEVE

Als Tattoo-Sleeve, oder einfach nur Sleeve, bezeichnet man menschliche Gliedmaßen, die zum Großteil oder komplett mit Tattoos bedeckt sind. Diese Sleeves können dabei aus vielen einzelnen oder einem zusammenhängenden Motiv bestehen.

Während die meisten bei dem Wort Sleeve einen komplett tätowierten Arm meinen, bezieht sich der Begriff auch auf komplett tätowierte Beine.

SPULE

Wenn Tätowierer davon sprechen, dass sie mit Spule tätowieren, meinen sie damit, dass sie Tätowier-Maschine nutzen, die durch einen elektromagnetischen Spulenmotor angetrieben wird. 

Diese traditionellen Spulenmaschinen, im englischen Coil Tattoo Machine oder einfach Coil genannt, werden heute noch von Tätowieren in klassischen oder klassisch angehauchten Tattoo-Stilen, wie Traditional bzw. Oldschool oder Neo-Traditional, genutzt.

Während vor einigen Jahren noch ausschließlich mit Spulenmaschinen tätowiert wurde, freuen sich mittlerweile sogenannte Rotary-Maschinen immer größerer Beliebtheit.

STENCIL

Mit dem Stencil, auch Schablone genannt, wird der provisorische Motiv-Abdruck auf der Haut bezeichnet, den der Tätowierer nutzt, um das Motiv identisch zur Vorlage unter die Haut zu bringen. 

Um die Farbe vom Matrizen- bzw. Stencil-Papier auf die Haut zu bringen, nutzt man eine Abzugsflüssigkeit, auch Stencilfluid genannt.

Tätowierungen, die ohne ein Stencil auskommen, werden häufig “freehand“ auf die Haut gezeichnet und als Freehand-Tattoos bezeichnet.

SUBCUTIS

Als Subcutis wird die unterste Hautschicht bezeichnet, auch Unterhaut genannt. 

Diese Unterhaut besteht zum Großteil aus lockerem Bindegewebe und Fettpolstern - die von Verbindungsfasern der darüber liegenden Hautschicht durchzogen werden. Diese Fasern sind das Bindeglied zwischen der Dermis, also der Lederhaut, und der Faszien, die unter der Subcutis liegen.

Die Zusammensetzung dieser Hautschicht erklärt wohl auch, wieso hier keine Tattoo-Farbe hingehört.

T

TATTOO

Ein Tattoo, oder Tätowierung, ist ein Motiv, das mit speziellen Farben und Nadeln in die Haut des Menschen gestochen wird. 

Während in vielen alten Kulturen die Tätowierung einen rituellen Ursprung hatte, ist die heutige Form größtenteils eine Form des Körperschmucks. So zählen Tätowierungen, neben Piercings und anderen Körpermodifikationen in die Kategorie Body Art, also Körperkunst.

TRADITIONAL

Mit Traditional, in Amerika hauptsächlich auch Western Traditional genannt, bezeichnet die typischen Seefahrer-Tattoos zwischen 1920 bis 1960. Bis heute ist dieser Stil sehr beliebt und wird außerhalb von Amerika auch oft als Oldschool bezeichnet.

Moderne Ausprägungen dieses Stils sind Neo-Traditional und Newschool.

TRIBAL

Tribals sind Tattoo-Motive die charakteristisch für ihre geschwungenen Symbole sind. Bei modernen Tribal-Motiven werden traditionelle polynesische Stammestätowierungen imitiert. 

Charakteristisch für diese Motive ist, dass sie fast ausschließlich in Schwarz gestochen werden.

TROCKENe WundHEILUNG

Bei der trockenen Wundheilung wird die Wunde an der Luft geheilt und manchmal mit einem Pflaster oder einem Verband versehen. Bei der trockenen Wundheilung wird also darauf geachtet, dass die Wunde stets trocken bleibt und sich eine Kruste bildet.

Experten raten jedoch mittlerweile zu einer feuchten Wundheilung, also dem regelmäßigen Säubern und eincremen der Wunde, da diese Methode zu einer schnelleren Wundheilung führt und die Narbenbildung verringert.

V

VASELINE

Vaseline ist eine erdölbasierte Salbe die hauptsächlich zur Hautpflege eingesetzt wird. Wir Tätowierer benutzen Vaseline jedoch auch als Schmiermittel beim Tätowieren. 

Ein netter Nebeneffekt ist, dass die überschüssige Farbe beim Tätowieren nicht antrocknet und sich so leichter wegwischen lässt.

W

WANNA-DO

Ein Wanna-Do ist ein Tattoo-Motiv, das der Tätowierer gerne nach eigenen Wünschen und Vorstellungen tätowieren möchte. Position, Größe und Motiv sind dabei nicht immer verhandelbar.

Da Tätowierer meist nicht nur Dienstleister, sondern auch Künstler sind, wählen sie die Möglichkeit der Wanna-Dos, um Werke nach eigenen Vorstellungen umzusetzen.

WALK-IN

Als Walk-In bezeichnen Tätowierer und Tattoo-Studios oft begrenzte Zeiträume in denen Kunden sich ein Tattoo ohne Termin stechen lassen können. 

Um die Zeit effektiv zu nutzen, stechen die meisten Tätowierer an solchen Tagen nur Flashes oder Wanna-Dos.

WATERCOLOR

Mit Watercolor wird ein Tattoo-Stil bezeichnet, der sich der Ästhetik von Pinselstrichen und der Farbpalette von Wassermalfarben bedient.

WHIPSHADING

Whipshading ist eine spezielle Schattier-Technik beim Tätowieren.

Dabei wird meist die Geschwindigkeit der Maschine reduziert und/oder die Maschine schneller über die Haut geführt. Da die Nadel bei jeder Tattoo-Maschine eine auf-und-ab-Bewegung vollbringt, werden so die Abstände in der die Nadel in die Haut eindringt verlängert. So kann man eine regelmäßige punktuelle Farbabgabe erzeugen: ……………

Je langsamer die Bewegung, desto weiter die Abstände zwischen den Punkten:

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So kann man relativ schnell punktuelle Schattierungen setzen - vor allem wenn man diese gepunkteten Flächen/Linien nebeneinandersetzt.